MINT

Schüler der Jugend-forscht-AG erhalten Röntgenfluoreszenzgerät mit einem Neuwert von rund 45.000 Euro / Schwermetallanalyse der Böden des Duisburger Südens wird professionalisiert.

Als MINT-EC-Schule leistet das Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasium einen aktiven Beitrag zur naturwissenschaftlich-technischen Förderung von Schülerinnen und Schülern. Zuletzt wurde dieses besondere Engagement am 16. Juni 2018 mit dem Jugend-forscht-Schulpreis ausgezeichnet. Mit neuer professioneller Technik können die Nachwuchswissenschaftler des Mannesmann-Gymnasiums nun noch vertieftere Forschungserkenntnisse gewinnen – und dies direkt vor Ort.

Ein Röntgenfluoreszenzgerät mit einem Neuwert von rund 45.000 Euro ermöglicht es den Teilnehmern der Jugend-forscht-AG, die Elementgehalte in Bodenproben, Legierungen, Glas und anderen Materialien genau zu bestimmen. Die komplett überholte Maschine wurde ebenso wie eine eintägige Schulung zur Bedienung des Gerätes von der Firma SPECTRO aus Kleve kostenfrei zur Verfügung gestellt. Im Verbund mit einer ebenfalls neuen Kugelschwingmühle – ein Geschenk der Firma Retsch – sowie einer durch Fördermittel der RÜTGERS Stiftung finanzierten Tablettenpresse können die Untersuchungen nun direkt am Mannesmann-Gymnasium vorgenommen werden.

Bereits im letzten Schuljahr hatte ein Team der Jugend-forscht-AG die Schwermetallbelastung des südlichen Stadtgebiets um die alte Berzelius-Metallhütte herum großflächig untersucht und dabei über 60 Bodenproben analysiert. So konnte anhand der Messergebnisse eine detaillierte Belastungskarte erstellt werden. Ein zweites Forscherteam beschäftigte sich mit der Fragestellung, welches der Schwermetalle Blei, Zink, Kupfer und Cadmium von Nutzpflanzen in Gemüsegärten aufgenommen und in einer für Menschen gefährlichen Konzentration angereichert wird.

In diesem Schuljahr setzt nun ein Jugend-forscht-Team die Arbeit unter neuen Gesichtspunkten fort. So analysieren die Schüler je Fundstelle zwei Proben, um auf diese Weise die Mobilität der durch Luftstäube eingebrachten Schwermetalle zu ermitteln. Zusätzlich bestimmen sie die Korngrößen des Bodens, um einen möglichen Zusammenhang zwischen Mobilität, Bodenzusammensetzung und pH-Wert nachzuweisen. Eine weitere Jugend-forscht-Gruppe analysiert das Potential von sogenannten Superakkumulatorenpflanzen, bei denen sich die Schwermetalle in der Pflanze anreichern, um die Böden durch das Abernten der Pflanzen stetig zu sanieren. Wissenschaftlich lassen sich die Gruppen von der RWTH Aachen und von der Ruhr-Universität Bochum beraten. Nach Fertigstellung der zweiten Jugend-forscht-Arbeit zum Thema Schwermetallbelastung im Duisburger Süden planen Prof. Frank Lehmkuhl und Dr. Philipp Schulte vom Lehrstuhl für Physische Geographie und Geoökologie der RWTH Aachen die Ergebnisse beider Arbeiten überdies wissenschaftlich zu publizieren.