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Nur die wenigsten Schülerinnen und Schüler werden bereits Erfahrungen mit dem Thema Antisemitismus gemacht haben. Deswegen ist es umso schöner, und zudem auch wichtig Aufmerksamkeit auf ein so heikles Thema zu lenken. Es ist unbezahlbar, dass Burak Yilmaz, ein Duisburger Pädagoge und Autor, seine Erfahrungen mit der Welt, und besonders dem MMG, teilt. Bei der Vorlesung für die Jahrgangsstufe 10 unserer Schule, an der jedoch auch die Schülervertretung und der Projektkurs Geschichte aus dem 11ten Jahrgang teilnehmen durften, am 20.10.2022 in unserer Aula, hat Burak Yilmaz Teile seines biographischen Romans vorgestellt und dessen Hintergründe erläutert. Was keinesfalls selbstverständlich ist, ist zudem, dass er uns auch seine persönliche Entwicklung nähergebracht hat, was zeigte, dass die Welt eben neben schwarz und weiß, auch graue Seiten haben kann. Der Autor selbst brauchte nämlich Jahre, bis er zu seinem heutigen Standpunkt kam und sich so stark für Minderheiten einsetzt. Wie der Titel seines Buches auch verrät, setzt er sich insbesondere gegen Diskriminierung des Judentums ein, was, wenn man sich die Geschichte des Islams im Bezug aufs Judentum ansieht, für einen muslimischen Bürger zunächst paradox erscheint. Umso stärker wird dadurch aber sein Anliegen, dass jede benachteiligte Person oder Personengruppe Schutz und Aufmerksamkeit verdient hat, was auch in unserem Interesse, als „Schule mit Courage“, liegt. Dass diese Vorlesung zudem besonders gut gelungen ist, liegt daran, dass es Burak Yilmaz wichtig war auch uns Schüler miteinzubeziehen und er so mit seinem Publikum in Diskussion über dieses wichtige Thema getreten ist. Außerdem verfasst er sein Buch so, dass es auch den Charakter eines Jugendlichen widerspiegelt, da seine Erfahrungen sich durch sein komplettes Leben ziehen, was das Thema Schülern als Zielgruppe näherbringt.

Emilie Bederman