Leben mit Theater

Die Fächer des sprachlich-literarischen-künstlerischen Aufgabenfeldes leisten neben ihren fachspezifischen Aufgaben einen überfachlichen und wesentlichen Beitrag zur „ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung, die die Wahrnehmung, Gestaltung und Reflexion der Vielgestaltigkeit von Kultur und Lebenswirklichkeit umfass[t]“ [1]. In besonderer Weise dient die ästhetische Bildung, hier vertreten durch den Bereich Theater, der ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung. Allgemein ästhetische und hier konkret theaterpädagogische Bildung wird nicht in erster Linie als analytisch-kognitive Wissensaneignung verstanden, sondern zielt auf die Vertiefung der Wahrnehmungs- und Empfindungsfähigkeit sowie auf ein kritisches Selbst- und Weltverständnis der Schülerinnen und Schüler.

 

Erprobungsstufe

Eine erste Ein- und Hinführung in das Theater wird in der Jahrgangsstufe 5 vorgenommen. Seit vielen Jahren gehört es zur guten Tradition am MMG, dass alle fünften Klassen ein Kinder- und Jugendtheaterstück des Düsseldorfer Schauspielhaues zum Ende des Kalenderjahres besuchen. Ziel dieses Besuches ist es, den Schülern ein erstes positives und durchaus sinnliches Theatererlebnis zu ermöglichen, das mit den Deutschlehrern der entsprechenden Klassen im Nachgang reflektiert und individuell bewertet wird.

Im Forderband Deutsch der Klasse 5 unternehmen die Schülerinnen und Schüler ein Quartal lang erste Schritte, einzelne Szenen eines Kindertheaterstücks umzuschreiben und auf einer kleinen Bühne in Bild und Spiel umzusetzen.

Mittelstufe

Im Rahmen der obligatorischen Unterrichtsreihen „Drama/dramatische Texte“ (Jahrgangsstufe 8) und „Drama als Ganzschrift“ (Jahrgangsstufe 9) wird ein unterrichtsbegleitender Theaterbesuch vorgenommen, der je nach Bedarf von den Fachlehrern und Fachlehrerinnen um theaterpädagogische Angebote (Theaterwerkstatt, Gespräche mit Theaterpädagogen, Dramaturgen, Schauspielern) ergänzt werden kann. In der Vergangenheit besuchten die Schülerinnen und Schüler die Wilhelm-Tell-Inszenierung des Mülheimer Theaters an der Ruhr sowie die dramatische Adaption des Jugendbuches „Nichts. Was im Leben wichtig ist“ im Jungen Schauspielhaus Düsseldorf.

Oberstufe

In der gymnasialen Oberstufe werden vor dem Hintergrund der obligatorischen Vorgaben des Zentralabiturs verschiedene Inszenierungen besucht, die durch Nachbesprechungen und Workshops mit theaterpädagogischem Fachpersonal vor- oder nachbereitet werden. So konnten die Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren Inszenierungen zum Goethe-Klassiker „Faust“ genauso erleben wie die Adaption der „Marquise von O…“ am Theater an der Ruhr oder den „Sandmann“ am Düsseldorfer Schauspielhaus. Aufgrund der langen und guten Kontakte zum Theater an der Ruhr führen wir unterrichtsbegleitend theatrale Workshops zur Vertiefung durch, die auch in Zukunft ihre Fortsetzungen finden.

[1] Deutsch Kernlehrplan, Sekundarstufe II. Gymnasium/Gesamtschule, Ritterbach Verlag, Frechen 2013, S. 9.