Nachdem die Freude über den philosophischen Olympiasieg unseres nun ehemaligen Schülers Tobias Willée aus dem Sommer letzten Jahres kaum verklungen ist, darf sich die Schulgemeinschaft am MMG bereits über die nächste brandaktuelle und – im doppelten Wortsinne – ausgezeichnete Leistung eines weiteren Philosophieschülers freuen.

So ist es Gökalp Erbil aus der Jahrgangsstufe 11 in diesem Jahr mit seinem Essay zum Thema „Jede Aussage kann auf jeden Fall wahr sein, wenn wir an anderer Stelle im System drastische Anpassungen vornehmen“ gelungen, zur Philosophischen Winterakademie an die Universität Münster eingeladen zu werden. Dort konkurrierte Gökalp mit 25 weiteren Essayschreibern um die Teilnahme an der diesjährigen Philosophieolympiade. Mit dem Erreichen des sechsten Platzes reichte es zwar nicht ganz zur Teilnahme, aber der philosophische Wissensdrang erhielt weiteren Auftrieb, wie Gökalp in der Folge ausführt:

Ich habe an dem diesjährigen Landes- und Bundeswettbewerb ,,philosophischer Essay“ teilgenommen und mein Essay konnte als einer von 26 aus rund 600 Einsendungen überzeugen, sodass ich die Chance bekam, an der Philosophischen Winterakademie teilzunehmen. Außerdem sollten dort dann auch zu vier neugewählten Themen neue Essays auf Englisch verfasst werden, um die Repräsentanten Deutschlands für die internationale Runde zu wählen.

Die diesjährige Philosophische Winterakademie beschäftigte sich mit dem Thema „Wie reich darf man sein“. Das Programm war sehr vielfältig und bot eine Fülle von spannenden Vorträgen und Diskussionsrunden zu verschiedenen philosophischen Themen.

Am ersten Tag begann die Akademie mit einer Einführung in die Philosophie der Wirtschaft. Es wurde diskutiert, ob es moralisch gerechtfertigt ist, dass einige Menschen sehr viel mehr Geld verdienen als andere und ob dies zu Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft führt. Ein weiteres Thema des Tages war die Frage, ob es moralisch richtig ist, reich zu sein, und wie man seine persönliche Verantwortung als reicher Mensch in der Gesellschaft wahrnehmen kann.

Am zweiten Tag standen Themen wie der Einfluss von Geld auf Beziehungen, das Verhältnis von Wohlstand und Glück und die Frage, ob man seine Zeit oder sein Geld spenden sollte, im Fokus. Es wurden auch Möglichkeiten diskutiert, wie man sein Geld auf eine ethisch verantwortliche Weise investieren kann. Außerdem durften wir uns noch eine spannende Vorlesung von Prof. Dr. Christian Neuhäuser anhören.

Am dritten und letzten Tag der Akademie gab es eine Diskussionsrunde über die Rolle von Staat und Gesellschaft bei der Begrenzung des Reichtums von Individuen. Es wurden verschiedene Ansätze vorgestellt, wie man die wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft bekämpfen kann, und es wurde diskutiert, ob die Umverteilung von  Reichtum eine Lösung sein könnte.

Insgesamt war die Philosophische Winterakademie sehr bereichernd und bot den Teilnehmern eine Fülle von Denkanstößen und Diskussionsmöglichkeiten. Ich bin sehr froh, die Möglichkeit bekommen zu haben, eine Vielzahl an einzigartigen, interessanten und interessierten Individuen kennenzulernen und mit ihnen Freundschaften verknüpfen zu können.

Wie alles ein Ende nimmt, nahm auch die Winterakademie ein Ende, jedoch bin ich sehr aufgeschlossen, erneut teilzunehmen und meine philosophischen Kenntnisse weiter zu vertiefen.



Gökalp Erbil

 

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