Allgemein

Die Nacht des neunten Novembers 1938 – das gesamte Deutsche Reich erlebte eine Welle von Gewalt und Diskriminierung gegenüber der jüdischen Bürgerschaft. Neben der Zerstörung von Synagogen und jüdischen Einrichtungen wurden mindestens 30.000 Juden ermordet, verschleppt, gedemütigt und ungerechtfertigt verhaftet. Diese furchtbare Nacht, heute bekannt als Reichspogromnacht, wird in mehreren Geschichtsbüchern als Höhepunkt der Verfolgung von Juden beschrieben und ist zurückblickend herzergreifend.

Noch heute gedenken Menschen in vielen Städten Deutschlands der Reichspogromnacht, inklusive Duisburg. Deshalb versammeln sich jedes Jahr Bürger:innen, Schüler:innen, Vertreter:innen der Stadt und Gäste, damit niemals vergessen wird, was während des Nationalsozialismus der jüdischen Bevölkerung Deutschlands angetan wurde.

Dieses Jahr haben sich, neben vielen anderen Teilnehmer:innen, Freiwillige aus dem YOUrope!-Kurs der zehnten Klassen von Herrn Poos und aus dem Q2 Geschichts-LK von Frau Dr. Katzer an dem Duisburger Rathaus getroffen. Wir liefen zusammen in den Ratssaal, in welchem zuerst ein Orchester des St. Hildegardis Gymnasiums spielte und danach Oberbürgermeister Sören Link eine starke, emotionale Rede hielt.

,,Vorurteile bringen Hass, bringen Lügen, Ungerechtigkeit und Gewalt mit sich. Das macht sie zu einem Nährboden für menschenverachtende Ideologien und schreckliche Verbrechen, wie sie die Nationalsozialisten einst begangen haben.“

Nach Links aussagekräftiger Rede wurde das Mikrofon an Herrn Christof Haering, Schulleiter des Landfermann-Gymnasiums, weitergegeben, welcher über die damals und heutzutage begangenen Straftaten gegenüber Juden berichtete. Schüler:innen der Justus-von-Liebig-Schule präsentierten uns daraufhin die Lebensgeschichte eines jungen jüdischen Mädchens, welches damals gerade so das Konzentrationslager in Auschwitz überlebte. Nach ihren bewegenden Worten und einem erschütternden Ausschnitt eines Videos konnten die Schüler:innen den ganzen Raum berühren.

Zuletzt stand der Schweigemarsch an. Bevor wir das Rathaus verließen, wurde allen eine Kerze angezündet. Eine Kerze, mit der wir der verstorbenen Duisburger:innen gedenken, um sie trauern sollten. Am Rande des Weges, auf der Höhe der Stolpersteine, standen Schüler:innen, welche mit Fackeln in der Hand die Namen der im Tode ruhenden Opfer vorgelesen haben. Am Ende angelangt wurde noch gebetet, bevor wir alle unsere Kerzen an der Gedenkstätte am Rabbiner-Neumark-Weg ablegten.

Meiner Meinung nach sind diese Veranstaltungen immer wichtig. Nicht nur Erwachsene sollten wissen, welche grausamen Straftaten diesen Opfern angetan wurden. Antisemitismus sollte niemals ein Tabuthema sein. Man sollte niemals den Menschen verschweigen, was damals passiert ist. Es ist wichtig, niemals aufzuhören darüber zu sprechen, wie das jüdische Volk behandelt wurde. Denn es darf niemals vergessen werden.

Asya Edis (10b)