Europaschule

Vom 22.02. bis zum 27.02.2024 hatten wir, 16 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10, die Möglichkeit, unsere Sprachkenntnisse, die wir seit vier Jahren im Italienischunterricht erarbeitet hatten, in Italien direkt unter Beweis zu stellen: Der Gegenbesuch in unserer italienischen Partnerschule war ein einzigartiges Erlebnis, bei dem wir viel dazu lernen konnten und vor allem endlich die italienische Kultur live noch besser kennenlernen durften.

Nach einem Flug über München nach Turin landeten wir in Italien und bemerkten sofort, dass jetzt das Abenteuer des gesamten Austauschs erst richtig beginnen sollte, denn viele Familienmitglieder unserer italienischen Austauschpartner sprechen kein oder kaum Englisch, weshalb wir uns mit unserem besten Italienisch verständigen mussten.

Angekommen am Liceo Scientifico „Marie Curie“ nahmen uns unsere Austauschschülerinnen und -schüler direkt mit einem leckeren Buffet in Empfang. Das Wiedersehen nach über drei Monaten hat uns alle sehr gefreut! Danach ist jeder mit zu seinem Austauschschüler in die Familien gegangen, die alle verstreut in naheliegenden Dörfern wohnen. Man hat direkt bei der Ankunft im neuen Zuhause auf Zeit bemerkt, dass die Familie in Italien einen großen Stellenwert hat, denn man wurde direkt freundlich von der ganzen Familie in Empfang genommen, auch Opa, Oma, Onkel und Tante waren anwesend. Durch den direkten Kontakt mit den Italienern konnten wir unsere Sprachkenntnisse deutlich verbessern, da es einen großen Unterschied macht, ob man im Unterricht das Sprechen in ausgedachten Situationen übt oder mit Muttersprachlern direkt in Italien.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Zug nach Turin durch eine wunderschöne Landschaft, die geprägt ist von vielen grünen Feldern, durchzogen von kleinen Dörfern und mit den italienischen schneebedeckten Alpen im Hintergrund. In Turin besichtigten wir verschiedene Sehenswürdigkeiten, unter anderem die „Via Roma“, eine der teuersten Luxuseinkaufsstraßen Turins. Direkt aufgefallen ist uns der Unterschied in der Architektur der Gebäude, denn diese haben einen anderen Baustil verglichen mit denen in Deutschland. Zum Mittagessen gab es eine Focaccia, die nach Wahl belegt werden konnte. Am Nachmittag besichtigten wir den Palazzo Reale, eines der berühmtesten Gebäude der Stadt.

Am Samstag sind wir nach dem Singen mit dem Schulchor, der extra für uns auch ein deutsches Lied ins Repertoire aufgenommen hatte, auf einen kleinen Berg in Pinerolo gelaufen, von welchem man die Stadt gut besichtigen konnte. Nach einem freien Mittag, um sich etwas typisch Italienisches zu essen zu besorgen, haben wir noch eine Schnitzeljagd durch die Altstadt gemacht.

Der Sonntag war der Tag in der Familie: Manche waren mit ihren Gastfamilien in den Bergen wandern, andere haben Milano besichtigt oder sind sogar bis nach Genova gefahren, um auch das Meer gesehen zu haben. Somit konnten wir das Land mit neuen Facetten kennenlernen und noch andere Gebiete abseits von Turin erkunden.

Am Montag schauten wir uns nach einigen Schulstunden erneut die Stadt Turin an, haben dabei weitere Sehenswürdigkeiten besichtigt, wie die Mole Antonelliana oder den Fluss Po, der direkt durch die Stadt fließt. Beim Mittagessen wurde uns von unseren italienischen Austauschschülern der Unterschied zwischen einer Pizza di Napoli oder di Roma erklärt, der in der Dicke des Teiges besteht. Abschließend waren wir alle in einer Trattoria, wo uns köstliche Spezialitäten der Region serviert wurden.

Am letzten Tag nahmen wir vor unserer Abreise noch einmal am Unterricht teil und lernten so weitere Unterschiede zwischen deutschem und italienischem Unterricht kennen. In Italien ist es biespielsweise üblich, dass der Lehrer einen Vortrag hält, bei dem die Schüler mitschreiben, Hausaufgaben gibt es wenige, dafür aber viel mehr mündliche Prüfungen, die Interrogazioni genannt werden.

Das war auch schon der gesamte Austausch, bei dem die Zeit wie im Flug verging, der uns viele Erfahrungen beschert hat, viele Erlebnisse, beispielsweise eine echte italienische Pizza und natürlich, die Kultur kennenzulernen, unsere Sprachkenntnisse zu vertiefen und eine schöne Zeit mit unseren Austauschschülern zu verbringen. Ich kann es allen weiteren Jahrgängen empfehlen, an dieser einzigartigen Möglichkeit teilzunehmen, weil es für mich eine wirklich schöne und besondere Zeit war, die mir sehr viel gebracht hat.

Ruth Wierling, Klasse 10d