MINT

Am 21.11.2019 besuchte der Projektkurs „Biologie/Anatomie“ das evangelische Herzzentrum in Meiderich.

Oberarzt Dr. Çetin empfing uns persönlich in der Eingangshalle und führte uns zu einem extra für uns bereitgestellten Konferenzraum. Dort teilten wir uns in drei Gruppen, um mit dieser reduzierten Personenzahl alle drei Bereiche des Herzzentrums zu besuchen.

Dr. Çetin vertrat den Bereich der Herzchirurgie und erklärte uns die Funktionsweise einer Herz-Lungen-Maschine. Im OP konnten wir dann den Anschluss einer solchen Maschine beobachten. Hier konnte man sehr gut das konzentrierte und funktionale Miteinander im OP beobachten. Die Präzision, mit der hier handwerklich gearbeitet wird, ist erstaunlich.

Frau Dr. Kulikova, die Funktionsoberärztin und Leiterin der Kinderherzstation, zeigte uns den Bereich der Kinderkardiologie. Sie erklärte uns den Aufbau des Herzens und mit welchen Herzfehlern die Kinderkardiologie häufig konfrontiert wird. Wir durften einer Ultraschallsitzung beiwohnen, bei der ein kleines Kind auf einen Herzfehler hin untersucht wurde. Auch hier nahm man sich ausreichend Zeit uns die Bilder und deren Auswertung zu erklären. Das wichtige, adressatengerechte Patientengespräch konnte von uns beobachtet werden. Als besonderes Geschenk durften wir ein Kind auf der Kinderintensivstation besuchen, das tags zuvor operiert worden war. Uns wurden alle angeschlossenen Geräte und deren Funktion erläutert und man machte uns den Bereich der Verantwortlichkeit und Nachsorge bewusst.

Um möglichst schnell zur Kardiologie zu kommen, quetschten wir uns alle in den Aufzug, was leider dazu führte, dass der Aufzug stecken blieb und die Krankenhaustechnik uns befreien musste. Mit Verspätung konnten wir dann mit Oberarzt Herrn Borza, dem Leiter der kardiologischen Bildgebung, die Kardiologie besuchen. Hier wurden wir über kardiologische Verfahren informiert und konnten per Ultraschall das Herz einer Projektkursteilnehmerin untersuchen. Auch hier ergab sich eine wunderbare Chance, da wir im Nebenzimmer der Ultraschalluntersuchung einer Patientin über die Speiseröhre beiwohnen konnten.

Nach dem Durchlaufen der drei Bereiche trafen wir uns wieder im Konferenzraum. Hier wurde erneut ersichtlich, dass es sich um ein Lehrkrankenhaus handelt. Dr. Çetin beantwortete mit Geduld und einer großen Offenheit all unsere Fragen zum Thema Herzerkrankungen, Behandlungen, den Alltag eines Arztes und den Weg dahin. Uns wurde die Ausbildung zur CTA (chirurgisch-technische Assistent/in) vorgestellt. Eine Ausbildung, bei der man die Arbeit der Chirurgen kennenlernt und selbst im OP Venen für zum Beispiel Bypässe präpariert.

Es ist unglaublich, mit welcher Sorgfalt, Liebe und Präzision am Herzzentrum vorgegangen wird und wie herzlich man in diesen wichtigen Bereich der Medizin einbezogen wird. Die Weitergabe von Wissen und Erfahrung sowie die Offenheit im Rahmen der ärztlichen Schweigepflicht machen die Exkursion zu einer unglaublichen, einzigartigen Erfahrung.

Claudia Dittmer